Hohenmölsen
Von April bis September führte uns unsere Botschafterin Henrieta regelmäßig nach Sachsen-Anhalt über die Grüne Magistrale, am Mondsee vorbei nach Hohenmölsen. Dort erwarteten uns die Vorschulkinder mit ihren Erzieherinnen in den Kitas Anne Frank und dem Spatzennest.
In der Kita Anne Frank entstand ein Buch mit drei Gruppengeschichten:
Feuer im Wald, Das verhexte Fußballspiel und Ungebetene Gäste
In der Kita Spatzennest entwarf die Gruppe der Vorschulkinder einen Text für ein Theaterstück:
Löschen, Retten, Bergen, Schützen
Einer für Alle, Alle für Einen
Es wurde innerhalb von drei Wochen mit Hilfe der Erzieherinnen ausgestattet, eingeübt und anschließend in der Seniorenresidenz am Wasserturm und am Feuerwehrfest aufgeführt. Umrahmt wurde das Programm von selbst umgedichteten Liedern und alle ZuschauerInnen waren voll auf begeistert, auch der Bürgermeister von Hohenmölsen, Herr Andy Haugk . Herr Haugk wies über weitere Fördermöglichkeiten über das Leader Programm hin.
Dieser Projektteil war sehr zeitaufwendig, da die Kinder immer erst um 9 Uhr bereit und vollzählig für ein Programm waren, aber um 11 Uhr das Mittagessen kam, und der Bus von Profen aus schon um 7 Uhr 31 Uhr hin und erst 12 Uhr 10 zurückfuhr. Auch klappte der Anschluss von Leipzig aus nicht immer. Da der Bus, auch nach Bekanntgabe einer kleinen Zugverspätung – 5 Minuten – nicht bereit war, auf die Reisenden zu warten. Also nahm mein Kollege Ralph Uwe Lange nicht an den beiden Kursen teil. Für Christiane Neuhofer ging das nur, weil sie in der Gemeinde Elsteraue wohnt. Natürlich hätte alles mit einem Auto besser funktionieren können. Aber beide haben keines und die Lücke im öffentlichen Nahverkehr auf dem Land soll auch einmal deutlich werden. Denn auch Kinder und Jugendliche haben keine Autos.
Die Kolleginnen des Kindergartens Anne Frank lösten das Problem, indem sie mit einem angemieteten Bus eines privaten Reiseunternehmens einen Tagesausflug nach Pegau in die Alte Ziegelei fuhren und so den Kindern die Teilnahme an unserem Kinderbildhauersymposium ermöglichten. Eltern und Förderverein stemmten den Betrag von 500 EUR.
An diesem Beispiel wird deutlich, dass es bei der Öffentlichen Hand bis jetzt noch nicht angekommen ist, wie nötig eine betreute Einübung der Mobilität der Kinder im Vorschulalter ist. Denn auf dem Land sind fast alle Schulwege nur mit dem Bus oder der Bahn möglich. Nicht alle Eltern können und sollen diese Wege privat mit ihren Autos auf sich nehmen. In den Bussen gibt es oft Rangeleien und Unhöflichkeiten zwischen den Kindern. Eine Regelung kann nicht dem Fahrpersonal überlassen werden. In unserem Beispiel hat der Pegauer Kindergarten Regenbogen Kinderreisen im öffentlichen Nahverkehr in sein Vorschulprogramm aufgenommen. Schön wäre dafür ein Budget, das öffentlich finanziert wird.